Historisches
- Die Lüneburger Heide ist seit langer Zeit besiedelt,
davon sprechen steinzeitliche Gerätschaften und
Werkzeuge, die u.a. in Tewel und der näheren Umgebung
gefunden wurden. Besonders beeindruckend sind die ersten
Bauwerke aus dieser Zeit - Grabstätten, die unter dem
Namen "Hünengräber"
bekannt sind. Der Name stammt von der irrigen Annahme,
daß nur sehr große und kräftige Menschen (Hünen) in
der Lage gewesen sein könnten, Bauwerke dieser Art zu
errichten. Jedoch sind es nach heutiger Erkenntnis erste
Zeugnisse von koordinierter Arbeit mit rudimentärer
Technik. Mehr Auskunft darüber findet man bei den "Sieben
Steinhäusern", ein Ensemble von
Hünengräbern in der Nähe von Fallingbostel.
- Seitdem urkundliche Quellen bestehen, kann man nachlesen,
daß das Land systematisch aufgeteilt war- 10
landwirtschaftliche Vollhöfe
bildeten eine Siedlung, 10 Siedlungen wurden zu einer
Hundertschaft zusammengefaßt. Innerhalb dieser
Hundertschaft sind sowohl religiöse Einheiten wie auch
Wehreinheiten geordnet gewesen. Die neuere Geschichte
beginnt etwa im 8.Jahrhundert. Im Jahre 785 verfügte
Karl der Große, "das in jedem Cent
eine Kirche gebaut würde". Diesem Befehl nach
wurden Kirchen in allen Hundertschaften errichtet, auch
wenn sich die Ausführung mehr als 500 Jahre hinzog.
Die so historisch gewachsenen Strukturen sind bis in die
heutige Zeit in der Form von Dörfern und Gemeinden grob
erhalten geblieben.
- Etwa seit dem Ende des 30-jährigen Krieges begann die
Anzahl der Menschen stetig zu wachsen. Diese ständig
steigende Anzahl von Menschen erzwang immer häufiger die
Aufteilung der ehemaligen Vollhöfe in
"Halbhöfe", "Drittelhöfe" usw. In
Tewel sind heute von den 10 Vollhöfen nur noch 2
erhalten - die anderen wurden aufgeteilt.
- Die Höfe hatten meist auch eine zusätzliche Aufgabe -
davon berichten ihre Bezeichnungen. Es gab zum Beispiel "Sattel-Höfe",
d.h. sie hatten wahrscheinlich im Falle eines Krieges
einen Ritter zu stellen; "herrschaftliche
Meyer-Höfe", die auch
Verwaltungsaufgaben mit übernehmen mußten und die
Herrschaft mit Abgaben unterhalten mußten; und "Pfarr-Meyer-Höfe",
die die lokale Kirche unterstützten.
- Jeder Hof in der Heide hat einen "Hofnamen",
der unabhängig vom Namen des aktuellen Besitzers Bestand
hat. Dieser Hofname wird auch heute noch in den Namen der
Besitzer eingearbeitet, und dabei üblicherweise dem
Vornamen voraus gestellt. Im täglichen Sprachgebrauch
ist z.B. ein Heinrich Witte vom Meyershof als
"Meyer's Heinrich" bekannt. Daraus läßt sich
unschwer erkennen, daß die Zuordnung zum jeweiligen Hof
auch heute noch "wichtiger" ist als der Name
des Besitzers.
- Etwa seit dem 17 Jahrhundert ist der Peetshof
- ein "Halbhof" und "herrschaftlicher
Meyer-Hof", im Besitz der Familie Böhling.